Prüfung von Hunden: CMT
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Charcot-Marie-Tooth Krankheit (CMT)
Charcot-Marie-Tooth Krankheit (CMT) umfasst eine Gruppe von degenerativen motorisch- sensorischen Neuropathien. Es handelt sich um häufigste sensomotorische Erkrankung bei Menschen. Im Jahr 2008 wurden klinische, elektrophysiologische und pathologische Befunde der sensorischen und motorischen Neuropathie auch beim Miniatur Schnauzer beschrieben. Obwohl einige wissenschaftliche Fortschritte erreicht wurden, bleibt die Charcot-Marie-Tooth Krankheit eine langsam fortschreitende und unheilbare Krankheit.
Die ersten Anzeichen der Krankheit zeigen sich bei Hunden im Alter von 2-3 Monaten und die klinischen Symptome entwickeln sich progressiv. Bei älteren Hunden über 3 Jahre, bei welchen CMT diagnostiziert wurde, wurde längere Überlebenszeit beobachtet. Bei Schnauzern unter zwei Jahren treten Regurgitation (das Hochbringen von Nahrung aus Speiseröhre oder Magen in die Mundhöhle ohne Übelkeit), welche durch erweiterte Speiseröhre verursacht wird, und Atemnot, die durch Kehlkopflähmung verursacht wird, auf. Elektrophysiologische Studien haben die Minderung der Geschwindigkeit der motorischen und sensorischen Nervenleitung entdeckt. Es kann Inkontinenz auftreten und kausal entwickelt sich Pneumonie oder progressive Anorexie. Zu weiteren Symptomen gehören abnormaler Gang, der durch Verlust an Muskelmasse verursacht ist, und schwache Flexor-Reflexe an den Hintergliedmaßen.
Neuropathie bei Schnauzern wird durch Anwesenheit des fokal gefalteten Myelins (auch bekannt als Tomacula) und durch segmentale Demyelinisierung charakterisiert. Die Krankheit ist höchst wahrscheinlich mit der Mutation im SBF2-Gen (bekannt auch als MTMR13), die sich an dem Hundechromosom 21 befindet, verbunden. Es handelt sich um Deletion von 40 Basenpaaren am 3´Ende des Exons 19 infolge der Induktion des kryptischen Spleißens in diesem Exon. Diese genetische Variante führt zur Insertion eines vorzeitigen Stopcodons in die Sequenz von Aminosäuren, und dadurch kommt es zur Verkürzung des resultierenden Proteins um 1070 Aminosäuren.
CMT bei Miniatur Schnauzer wird rezessiv vererbt. Betroffen sind Hunde, die zwei Kopien des mutierten Gens tragen (P/P). Hunde mit einer Kopie des mutierten Gens weisen keine klinischen Anzeichen der Krankheit, welche die Gesundheit beeinflussen, auf. Bei Deckung von zwei heterozygoten Hunden (N/P) werden theoretisch 25 % der Nachkommen völlig gesund (N/N), 50 % werden Träger der Krankheit sein (N/P) und 25 % der Nachkommen vererben das mutierte Allel von beiden Elternteilen (P/P) und werden an Polyneurophathie leiden.
Aus den aktuellen statistischen Angaben geht hervor, dass 68 % der Population von Miniatur Schnauzer keine Träger der Mutation sind, ungefähr 28 % sind Träger und 4 % der Schnauzer-Population leiden an dieser Krankheit. Durch genetische Untersuchung kann der Genotyp des Hundes bestimmt und so Paarung von zwei Trägern vermieden werden. Die genetischen Tests können uns helfen der Geburt von Hunden, die mit CMT betroffen sind, vorzubeugen.
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Reference:
Granger, N., Luján Feliu-Pascual, A., Spicer, C., Ricketts, S., Hitti, R., Forman, O., Hersheson, J., Houlden, H.: Charcot-Marie-Tooth type 4B2 demyelinating neuropathy in miniature Schnauzer dogs caused by a novel splicing SBF2 (MTMR13) genetic variant: a new spontaneous clinical model. PeerJ 7:e7983, 2019. Pubmed reference: 31772832