Prüfung von Hunden: Lokus A Vollständige Test (Allele Ay, Ays, aw at, asa, a)
Lokus A (Agouti Locus)
Für eine Übersicht der Hund Fellfarbe Hierarchie gehen Sie weiter zum Artikel Einführung in die Fellfarbe von Hunden.
ASIP Gen (Agouti Signal Peptide)
Dieses Gen wurde auf dem Chromosom 24 identifiziert. Es wurden 4 Allele in der folgenden Hierarchie beschrieben: ay >aw> at> a. Die Allele ay ,aw und at werden gemeinsam A (Agouti) bezeichnet und das Allel a (Nonagouti).
Die Ausprägung des Lokus A ist durch die Loci E und K beeinflusst. Die Färbung des Lokus A kommt in der Anwesenheit des Allels KB und des Genotyps e/e nicht zum Ausdruck. Diese Allele sind epistatisch zu den Allelen am Lokus A. Falls das Lokus A zum Ausdruck kommt, dann:
- Hunde, die das ay-Allel tragen, haben eine Haarfarbe, die als Fawn bezeichnet wird ohne Rücksicht auf weiteres Allel, dass sie tragen, d.h. das ay-Allel ist dominant über den anderen Allelen am Lokus A.
- Hunde mit dem Genotyp aw/aw, aw/at oder aw/a haben eine Wolfzobelfarbe (wolf sable), das aw-Allel ist dominant über dem at-Allel und a-Allel.
- Hunde mit at/at-Allel oder at/a-Allel haben hellbraune Tan-Farbe. Hunde mit Saddle-Tan haben Phenotyp at/at; im Falle von Saddle Tan wird wahrscheinlich auch das modifizierende Gen ausgeprägt (Dreger 2011).
- Hunde mit Genotyp a/a sind schwarz und die Ausprägung des Allels a ist rezessiv.
Das Wildtyp Allel aw verursacht den Wechsel der Pigmente Eumelanin und Phäomelanin auf ein und demselben Haar, so-genannte Agouti-Verfärbung (stellen Sie sich die Haarfarbe des Grauwolfs vor). Das Allel aw wurde beim Wolf (Berryere et al 2007) und Coyot (Smutz et al 2007) und einigen deutschen Schäferhunden (Berryere et al 2005) nachgewiesen.
Bei den Rassen Sibirischer Husky, Alaskan Malamute, Swedish Vallhund, Norwegian Elkhound, Keeshond, Zwergschnauzer und Riesenschnauzer wurde nur das aw-Allel gefunden (Dreger et al. 2011).
Die Anwesenheit des Allels aw wurde unerwartet auch bei folgenden Hunderassen nachgewiesen: Akita, Border Collie, Shar Pei, Golden Retriever, Vizsla, deutscher kurzhaariger Jagdhund, deutscher drahthaariger Jagdhund, Brittany langhaariger Jagdhund, Dachshund (Dreger et al. 2011). Bei den Rassen Akita und Shar Pei überwiegt das dominante Allel ay, und deswegen kann die Ausprägung des raren Allels aw für mehrere Generationen versteckt bleiben. Ebenso kann das aw/aw- Phänotyp falsch mit der Fawn-Verfärbung verwechselt werden und zwar wegen der Ähnlichkeit dieser Phänotypen bei kurzhaarigen Rassen. Bei den Jagdhunden bleibt das Allel aw erhalten, offensichtlich durch Absenz der Selektion (Dreger et al. 2011).
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aw versus at
Bis vor kurzem wurde zwischen den Allelen aw und at kein Unterschied in der kodierenden Sequenz im Exon 4 ASIP (Berryere et al 2005) bekannt. Bis im Jahre 2011 wurde die Insertion SINE (short interspersed nuclear element) im Intron 1 des ASIP Gens identifiziert, die ermöglichte das Allel at von dem Allel aw sicher zu unterscheiden. Diese Insertion SINE kommt nur beim Allel at und dem rezessiven Allel vor und fehlt ganz bei den Allelen aw und ay.
Von den 35 untersuchten Hunderassen wurde bei fünf Rassen nur das Allel aw nachgewiesen.
Bei der Schnauzer Rasse wurde bei allen Farbvarianten (schwarz, schwarzsilber, pfeffersalz) nur der Genotyp aw/aw festgestellt (Dreger et al. 2011). Die schwarze Farbe ist durch die Anwesenheit des Allels KB verursacht.
Alle 4 Allele am Lokus A wurden bisher nur bei einziger Rasse Eurasier gefunden (Dreger et al. 2011).
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Evolution des Lokus A
Aus der Sicht der Evolution kann das Allel aw als das älteste Allel betrachtet werden und die anderen Allele sind aus diesem Allel entstanden. Das ay-Allel entwickelte sich ganz unabhängig und vom Allel aw unterscheidet sich durch zwei Mutationen c.246G>T (A82S) und c.250G>A (R83H) (Berryere et al. 2005). Das Allel at unterscheidet sich vom Allel aw nur durch die Anwesenheit der SINE-Insertion, und deswegen konnte sich nicht vom Allel ay entwickeln. Die nachfolgende Anwesenheit der Mutation c.286C>T (p.R96C) im Exon 4 (Kerns et al. 2004) und gleichzeitige SINE-Insertion verursachte die Entwicklung des rezessiven Allels a.
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Beispiel von Lokus A Manifestation
Beispiel der wolfgrauen Farbe - das Allel aw
Das Allel ay verursacht die hellbraune (fahle) Farbe (fawn) oder Zobelfarbe (sable). In Zusammenhang mit diesem Allel wurden 2 Mutationen c.246G>T (A82S) und c.250G>A (R83H) (Berryere et al. 2005) beschrieben.
Beispiel des hellbrauen Fells:
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Beispiel des zobelgefärbten Fells:
Das Allel at verursacht die phänotypische Ausprägung der Fellfarbe schwarz -hellbraun, so-genannte „black and tan" (tricolor).
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Unter
den Rassen, die eine interessante Agouti-Allele werden, sind Smooth
und Rough Collie, Shetland Sheepdog, und vieles mehr. In diese Rassen gibt zwei Varianten des
Haares: sable und tricolor.
Während diese Varianten auftreten, mit oder ohne Merle Färbung. Merle
Haarfarbe birgt die Gefahr der Taubheit und Blindheit.
Mögliche
Genotypen für die resultierende Farbe sable:
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ayay
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ayat - Träger tricolor Farbe
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Mögliche Genotypen für die resultierende Farbe tricolor:
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atat
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Merle Haarfarbe:
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Die Untersuchung des Lokus A eignet sich für die meisten Hunderassen.
Wie ist das Verhältnis des Lokus A zu den Loci E und K? Lesen Sie weiter und schauen Sie sich das Hierarchie-Schema der Allele, die die Haarfarbe bei Hunden bedingen, an.
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Zitation:
Berryere TG, Kerns JA, Barsh GS, Schmutz SM (2005) Association of an Agouti allele with fawn or sable coat color in domestic dogs. Mamm Genome 16, 262-72.
Kerns JA, Newton J, Berryere TG, Rubin EM, Cheng JF, Schmutz SM, Barsh GS. 2004. Characterization of the dog Agouti gene and a nonagouti mutation in German Shepherd Dogs. Mamm Genome. 15:798-808.
Schmutz SM, Berryere TG, Barta JL, Reddick KD, Schmutz JK (2007) Agouti seguence polymorphisms in coyotes, wolwes and dogs suggest hybridization. J Hered. 98(4):351-5. Epub 2007 Jul 13.
Dreger, Dayna L. and Schmutz, Sheila M. 2011. A SINE Insertion Causes the Black-and-Tan and Saddle Tan Phenotypes in Domestic Dogs. Journal of Heredity 2011 102: S11-S18