Prüfung von Hunden: NCL7
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NCL1 bei Chihuahuas und Chinese Crested Dogs
Die NCL ist eine Gruppe von heterogenen erblichen neurodegenerativen Erkrankungen, die bei verschiedenen Säugetierarten, einschl. Hunden, Katzen und Menschen vorkommen. Bei einigen Tieren wurde die kausale Mutation, die zur NCL führt, noch nicht gefunden und beschrieben. Im Zusammenhang mit NCL bei Tieren und Menschen wurden bisher Mutationen in sechs unterschiedlichen Genen CLN 1,2,3,4,5,6 und 8 (Daly et al. 1998, Gupta et al. 2001) beschrieben. Jede Mutation im entsprechenden Gen verursacht einzigartige Form von NCL. Die NCL kommt bei einigen Hunderassen, wie z.B. beim Border Collie, Englischen Setter, Amerikanischen Bulldogge, Dachshund, Polnischen Tiefland-Schäferhund oder Tibet Terrier vor. Auf die Rasse der Dachshunds bezieht sich die NCL Typ 1.
Die NCL-Erkrankung ist durch übermäßige Einlagerung von fettigen Abfallstoffen (Ceroid und Lipofuszin) in Nervenzellen charakterisiert. Durch die Anwesenheit der großen Menge von Lipofuszin und des dadurch steigenden Drucks werden die Nervenzellen in der Hirnrinde, im Kleinhirn und die Netzhautzellen beschädigt und zerstört.
Die Symptome dieser Krankheit scheinen selbst innerhalb einer einzigen Rasse sehr unterschiedlich zu sein. Betroffene Hunde zeigen in der Regel mindestens vier der folgenden progressiven neurologischen klinischen Anzeichen: Sehverlust, Verhaltensänderungen, Kleinhirnataxie, Zittern, Beeinträchtigung der kognitiven und motorischen Funktionen, Schlafstörungen und Krampfanfälle. Zu NCL gehören neurologische Symptome wie Desorientierung, Angst und Aggression, Krampfanfälle und Essstörungen. Ein plötzlicher Verlust des Sehvermögens ist häufig. Der Ausbruch und der klinische Verlauf der Krankheit sind sehr unterschiedlich und individuell. Die Neurodegeneration nimmt mit dem Alter zu, und alle betroffenen Individuen entwickeln psychiatrische Auffälligkeiten und Krampfanfälle. Auch Veränderungen des Gangs und der Körperhaltung können beobachtet werden - stolpernder Gang, Beinsteifigkeit. Da NCL nicht heilbar ist, führt es zum vorzeitigen Tod der betroffenen Individuen.
Die Ursache von NCL7 bei Chihuahuas und Chinesischen Schopfhunden ist die c.846del-Mutation im MFSD8-Gen. Die Mutation verursacht eine Leserahmenverschiebung mit vorzeitigem Stoppcodon, das zu einer Verkürzung des Proteins führt. Zu den Symptomen von NCL7 bei diesen Rassen gehören vor allem Blindheit, Angstzustände und kognitive Störungen.
Der Vererbungsmodus der Mutation ist autosomal rezessiv. Dies bedeutet, dass nur Personen, die das mutierte Gen von beiden Eltern erben, die Krankheit entwickeln. Träger des mutierten Gens sind klinisch gesund, geben die Mutation aber an ihre Nachkommen weiter. Bei einer Paarung zwischen zwei heterozygoten Individuen werden theoretisch 25 % der Nachkommen völlig gesund sein, 50 % der Nachkommen werden Träger und 25 % der Nachkommen werden das mutierte Gen von beiden Elternteilen erben und daher von der Krankheit betroffen sein.
Der Gentest kann den Genotyp eines Tieres eindeutig bestimmen und ist ein nützliches Hilfsmittel für Züchter, um die unbeabsichtigte Vermehrung von betroffenen Welpen zu verhindern.
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Referenz:
Guo, J., O'Brien, D.P., Mhlanga-Mutangadura, T., Olby, N.J., Taylor, J.F., Schnabel, R.D., Katz, M.L., Johnson, G.S. : A rare homozygous MFSD8 single-base-pair deletion and frameshift in the whole genome sequence of a Chinese Crested dog with neuronal ceroid lipofuscinosis. BMC Vet Res 10:960, 2015. Pubmed reference: 25551667