Prüfung von Hunden: AMS

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Übliche Untersuchungszeit (Arbeitstage): 12 Tage
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Acral mutilation syndrome (AMS)

Akrales Selbstbeschädigungssyndrom (aus dem englischen Acral Mutilation Syndrome) ist eine neurodegenerative Erkrankung bei Hunden, die in die Gruppe der hereditären sensorisch-autonomen Neuropathien gehört.  Diese Störung  verursacht Unempfindlichkeit gegen Schmerz und Temperatur und progressive Selbstbeschädigung distaler Extremitäten.

Dieses Syndrom ist bei einigen Hunderassen bekannt, einschl. Französischer Langhaariger Spaniel, English Springer Spaniel, English Pointer und Deutscher kurzhaariger Pointer.

Diese Krankheit ist durch sensorischen Neuropathie in den Beinen charakterisiert.  Die klinischen Symptome schließen zwanghaftes intensives Lecken, Beißen und schwere Selbstbeschädigung der Pfoten (was bis zur Autoamputation eines Beinteiles führen kann) ein. Die entstandenen Wunden sind dann oft eine Quelle für Infektionen unterschiedlichen Ursprungs. In den verletzten Bereichen entstehen gerötete Flecken und Schwellungen, Geschwüre, Abszesse, schmerzlose Frakturen und es kommt auch zum Verlust der Krallen.  Die klinischen Symptome zeigen sich im Alter zwischen 3 bis 12 Monaten, meistens ungefähr im 4. Monat. Die betroffenen Welpen sind kleiner als ihre gesunden  Wurfgeschwister. Die durch AMS betroffenen Hunde fühlen keinen Schmerz und können auf den verletzten Beinen relativ normal laufen ohne Zeichen von Lähmung und Ataxie.

Das akrale Selbstbeschädigungssyndrom wird durch Mutation im regulatorischen Bereich des Gens für GDNF verursacht. GDNF ist ein von Glialzellen abgeleiteter neurotropher Faktor, der wirksam die Entwicklung neuer Neuronen und das Axonwachstum unterstützt und ist beim Überleben der reifen Neuronen behilflich. Die Mutation unterbricht die Expression des GDNFs und führt zur Reduzierung des GDNF-Spiegels. Das verursacht Verminderung der Anzahl der sensorischen Neuronen  und deren Tot. Die Propriozeption, motorische Fähigkeiten und spinale Reflexe bleiben jedoch erhalten. Der pathologische Prozess beeinflusst nur primäre sensorische Neurone.

Diese Krankheit wird autosomal rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass  sich die Krankheit nur bei Hunden, die das mutierte Allel von beiden Elternteilen vererben (rezessiver Homozygot), entwickelt. Heterozygot ist ein Hund, der das mutierte Alell nur von einem Elternteil vererbt hat und keine Symptome aufweist und klinisch gesund ist. Solche Hunde können jedoch das mutierte Alell  auf ihre Nachkommen übertragen.  Falls zwei Heterozygoten verpaart werden, werden theoretisch 25% der Nachkommen vollkommen gesund sein, 50 % der Nachkommen werden Träger der Mutation sein und 25 % vererben das mutierte Allel von beiden Elternteilen und werden also mit AMS betroffen.

Die genetischen Prüfungen können den Genotyp des Tieres bestimmen und helfen eine unerwünschte Ausbreitung der Krankheit zu  vermeiden.

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Zitation:

Plassais , J., Lagoutte, L., Correard, S., Paradis, M., Guaguère, E., Hédan, B., Pommier, A., Botherel, N., Cadiergues, M.-C., Pilorge, P., Silversides, D., Bizot, M., Samuels, M., Arnan, C., Johnson, R., Hitte, C., Salbert, G., Méreau, A., Quignon, P., Derrien, T., André, C. : A Point Mutation in a lincRNA Upstream of GDNF Is Associated to a Canine Insensitivity to Pain: A Spontaneous Model for Human Sensory Neuropathies PLoS Genetics 12: e1006482, 2016.

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