Prüfung von Hunden: DCM bei Schnauzern
Ähnliche Tests
- Kombination Riesenschnauzer DCM + DM (SOD1A) + FVII + HUU + PRA-prcd + PRA NECAP1
- Kombination Schnauzer medium DCM + DM (SOD1A) + FVII
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) bei Schnauzern
Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist sehr ernsthafte Herzerkrankung, die vor allem die großen Hunderassen betrifft. Bei den meisten Rassen ist die Ursache dieser Erkrankung unbekannt, d.h. idiopathisch und bei einigen Rassen ist sie genetisch bedingt.
Die DCM äußert sich durch Verdünnung der Herzwände bei gleichzeitiger Vergrößerung der Herzkammer, wobei zuerst die linken Hauptkammern betroffen werden. Infolge dieser Änderungen verschlechtert sich die Herzfunktion und vermindert sich die Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskel und das Herzzeitvolumen. Die Körperorgane sind schlecht durchblutet, es kommt zu Wasseransammlungen im Körper und zum Lungenödem, das sich als Atemnot und Husten äußert. Weitere Folgen dieser Erkrankung sind Störungen des Herzrhythmus und Vernarbung des Herz-Bindegewebes im Myokard.
Die ersten klinischen Symptome zeigen sich im Alter von 1 bis 3 Jahren. Anfangs zeigt der betroffene Hund Belastungsintoleranz und allgemeine Schwäche. Es können auch kurzfristige Ohnmacht und Kollaps auftreten. Die Prognosis ist nicht sehr gut und die DCM ist offen der Grund der Invalidität und des vorzeitigen Tods des Hundes.
Die Ursache dieser Erkrankung bei Schnauzern ist die Mutation im RBM20 Gen. Konkret handelt es sich um eine 22-bp-Löschung, die den Leserahmen bei der Synthese des RBM20 Proteins verschiebt. Es wird ein vorzeitiger Stopcodon gebildet, wodurch es zur Veränderung der Eigenschaften und der Funktion des resultierenden Proteins kommt. Das RBM20 Gen bindet RNA und wirkt als Regulator beim mRNA Spleißen in einer Gruppe von Genen, die sich an der Entwicklung des Herzens beteiligen. Das nicht funktionierende Protein RBM20 produziert aberrante Isoformen des TTN Gens, des für Titin kodierenden Gens, das im Skelettmuskeln und Herzmuskeln exprimiert wird und die Elastizität des Sarkomers bedingt.
Die Mutation wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass ein Hund nur erkrankt, wenn er das mutierte Allel von beiden Elternteilen vererbt hat (rezessiver Homozygot). Ein Heterozygot ist ein Hund der das mutierte Allel nur von einem Elternteil vererbt hat, weist keine Symptome auf und ist klinisch gesund, kann jedoch das mutierte Allel auf seine Nachkommen übertragen.
.
Reference:
Molecular genetic studies of canine inherited diseases including SAMS, neuronal ceroid lipofuscinosis and dilated cardiomyopathy: Gilliam, Douglas H., Jr., Johnson, Gary S., University of Missouri 2016