Equid Herpes Virus 1 (EHV-1)

Herpes Viren kommen läufig bei den Pferden weltweit vor. Equid (auch Equine) Herpes Virus 1 (EHV-1) ist ein DNA-Virus, das zu den üblichsten und somit auch den bedeutendsten Herpes Viren bei Pferden gehört.  Es verursacht respiratorische und neurologischen Krankheiten und Aborten bei trächtigen Stuten.

Zu den häufigsten Anzeichen der Krankheit gehören Fieber, Husten, Nasenausfluss, Lethargie, Schwäche, Appetitlosigkeit, Vergrößerung der Lymphknoten oder Bindehautentzündung bis Augenkrankheiten. Die Symptome können auch neurologischen Charakter haben. Die häufigsten Symptome sind Ataxie (gestörte Bewegungskoordination, insbesondere der Beckengliedmaßen), Festliegen, Harnretention oder Harninkontinenz. Bei neugeborenen Fohlen verursacht EHV-1 Hepatitis, Atemnot, Lungenentzündung und kann bis zum Tod führen. Bei den trächtigen Stuten kommt es insbesondere in den letzten 4 Monaten der Trächtigkeit zu Aborten, offen ohne vorherige Warnanzeichen. Zu den Aborten kann es innerhalb von 2 Wochen bis einigen Monaten nach dem Kontakt mit dem Virus kommen.

Die Inkubationszeit dieser Viruserkrankung ist 4 – 6 Tage. Manchmal zeigen sich die ersten klinischen Symptome erst nach 10 Tagen nach der Infektion, die jedoch nicht immer wahrgenommen werden müssen (z.B. nur eine kurze Fieberperiode). Nach Abklingen der Symptome wir das Virus in der Regel noch eine Woche ausgeschieden.

Nachdem die Pferde die primäre Infektion durchgemacht haben, werden sie in meisten Fällen zu latenten Trägern dieses Virus.  Das bedeutet, dass das Virus in dem Körper des Pferdes die ganze Lebenszeit bleibt ohne, dass das Pferd Krankheitssymptome entwickelt. Diese latent infizierten Pferde scheiden kein EHV-1 im Nasenschleim aus und sind also nicht ansteckend. Jedoch unter geeigneten Bedingungen (insbesondere beim Stress, Immunsuppression, Reisen, Rennen, usw.) kann Virus reaktiviert werden.

Das Virus wird durch Tröpfchen in der Luft vom Pferd zu Pferd bis auf die Entfernung von 5 bis 10 Meter übertragen.  Es kann auch auf die Kleidung und Ausstattung der mit den Pferden arbeitenden Personen oder in Boxen und in Pferdeanhängern übertragen werden. Reisen mit den Pferden und Veranstaltungen mit hoher Teilnahme von Pferden, Ausstellungen, und Pferdeparaden, usw. sind wegen großer Konzentration von Pferden auf einer beschränkten Fläche risikoreich.

Internationaler Reitsportverband (FEI) hat eine Maßnahme getroffen, die zum 12. April 2021 eingeführt werden muss, um eine sichere Abhaltung der Veranstaltungen sicherzustellen. Es müssen strikte hygienische Bedingungen bei Stallung und Transport von Pferden erfüllt, veterinäre Kontrollen durchgeführt und weitere Maßnahmen (z.B. regelmäßige Temperaturmessung) eingeführt werden.

Die Bedingung für die Teilnahme an einer Veranstaltung mit mehr als 400 Pferden ist ein negativer PCR-Test auf EHV-1, wenn es sich um eine Veranstaltung handelt, wo die Pferde über Nacht in einer Box eingestallt oder per Luftkraft transportiert werden. Zur Ausführung der Prüfung muss ein Nasenabstrich durch einen zugelassenen Veterinär durchgeführt werden. Die Probe muss am frühesten 96 Stunden vor Ankunft auf die Veranstaltung abgenommen werden. Im Laborbericht muss die Identifikationsnummer des Pferdes und das Datum und Zeit der Probenahme angeführt werden.

Bei Veranstaltungen wie Pferderennen, Pferdeausstellungen oder andere Pferdeshows, die auf dem Gebiet der Tschechischen Republik stattfinden, müssen jedoch die aktuellen Bedingungen für die Teilnahme an einer Sammelveranstaltung nach der Staatlichen veterinären Verwaltung der Tschechischen Republik erfüllt werden. Die Verwaltung hat als Bedingung für Abhalten der Pferdesammelveranstaltung die Impfung gegen EHV-1 oder einen negativen PCR-Test mindestens bis Ende 2021 bestimmt.

Der PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) ist eine Methode, dank welcher man die Anwesenheit des Virus in der DNA entdecken und auf diese Weise feststellen kann, ob das Pferd infiziert ist. Die Prüfung darf höchstens 10 Tage alt sein, wobei das Datum der Probenahme maßgebend ist.