Prüfung von Hunden: LPN1
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Polyneurophathie bei Leonbergers and Saint Bernards
Die Polyneuropathie ist durch eine nichttraumatische Fehlfunktion der peripheren Nerven gekennzeichnet. Die erbliche Variante dieser Krankheit ist schwer, chronisch und fortschreitend. Die klinischen Anzeichen, die in jungen Jahren auftreten, sind in der Regel schwerwiegender und schreiten schneller voran. Dazu gehören Gangstörungen, Muskelschwund, insbesondere an den Beckengliedern, und allgemeine Schwäche. Zusätzlich kommt es häufig zu deutlichen Atemgeräuschen, wie Pfeifen oder inspiratorischer Stridor (aufgrund einer Kehlkopflähmung) und Atemnot (Dyspnoe).
Die Krankheit wird durch die Mutation c.1955_1958+6del im ARHGEF10-Gen verursacht. Die Mutation führt zu einer Verschiebung des Leserasters und zum vorzeitigen Einfügen des Stoppcodons. Die entstehende Proteinkette wird ungefähr halbiert.
Der Vererbungsmodus der Mutation ist wahrscheinlich autosomal rezessiv. Dies bedeutet, dass nur Personen, die das mutierte Gen von beiden Eltern erben, die Krankheit entwickeln. Träger des mutierten Gens sind klinisch gesund, geben die Mutation aber an ihre Nachkommen weiter. Bei einer Paarung zwischen zwei heterozygoten Individuen werden theoretisch 25 % der Nachkommen völlig gesund sein, 50 % der Nachkommen werden Träger und 25 % der Nachkommen werden das mutierte Gen von beiden Elternteilen erben und daher von der Krankheit betroffen sein.
Der Gentest kann den Genotyp eines Tieres eindeutig bestimmen und ist ein nützliches Hilfsmittel für Züchter, um die unbeabsichtigte Vermehrung von betroffenen Welpen zu verhindern.
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Referenz:
Ekenstedt, K.J., Becker, D., Minor, K.M., Shelton, G.D., Patterson, E.E., Bley, T., Oevermann, A., Bilzer, T., Leeb, T., Drögemüller, C., Mickelson, J.R. : An ARHGEF10 deletion is highly associated with a juvenile-onset inherited polyneuropathy in Leonberger and Saint Bernard dogs. PLoS Genet 10:e1004635, 2014. Pubmed reference: 25275565