Prüfung von Hunden: NCL bei Tibet Terrier

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NCL 12 beim Tibet Terrier

Neuronale Ceroid-Lipofuszinose (NCL 12) ist eine neurogenerative Krankheit, die bei Mensch, Hund und auch anderen Tieren (z.B. Rind, Schaff, Pferd) auftritt. Bei einigen Tieren wurde die kausale Mutation, die zu NCL führt, noch nicht beschrieben. In Zusammenhang mit NCL bei Tieren und Menschen wurden bisher Mutationen in sechs verschiedenen Genen, z. B. CLN 1,2,3,4,5,6 ,8,10 (Daly et al. 1998, Gupta et al. 2001, Awano et al. 2006) beschrieben. Jede Mutation im gegebenen Gen verursacht eine einzigartige NCL-Form.

Beim Tibet Terrier wurde im Zusammenhang mit NCL eine kausale Mutation in Position 1623, die die Sekventionen im Exon 16 des ATP13A2 Genes kodiert, gefunden. Es handelt sich um Punktdeletion (c.1623delG, p.P541fsX597), die zur Bildung eines vorzeitigen Terminationskodons führt (Farias et al. 2011).

Klinische Symptome

Die Neuronale Ceroid-Lipofuszinose zeichnet sich durch Ansammlung von Phospholipiden in den Lysosomen des Gehirns, der Netzhaut und anderen Geweben aus. Inklusionen in der Netzhaut entstehen mit dem zunehmenden Alter in der inneren Nuklearschicht und in der Schicht der Gangliazellen der Retina. Ophtalmoskopische Änderungen sind beobachtbar im Alter von 3 bis 4 Jahren. Die ersten Symptome dieser Erkrankung sind Nyktalopie (Einschränkung der Sehfähigkeit) oder Nachtblindheit, die schon nach 7 Wochen erscheinen kann und kann mit einem Elektroretinogramm (ERG) nachgewiesen werden. Die Hunde sterben meistens im Alter von 7 bis 10 Jahren.

Die klinischen Anzeichen können schon im Alter von 4 bis 6 Jahren beobachtet werden. Der Ansatz und klinischer Verlauf dieser Krankheit sind sehr variable und individuell. Im Laufe der Erkrankung haben die Hunde Schwierigkeiten mit der Muskelkoordination beim Laufen mit zeitweiligem Stolpern und es treten Veränderungen in der Körperhaltung auf. Die mit NCL betroffenen Hunde können z.B. nicht mehr auf den Sessel springen und haben Schwierigkeit die Treppe nach oben steigen. In dem Endstadium fallen die Hunde oft und können nicht mehr aufstehen. Ein gemeinsames Zeichen der NCL-Krankheit bei Tibet Terriers ist Entwicklung von Aggressivität gegenüber den Menschen und anderen Hunden. Hunde mit dieser Störung sind oft nervös und ängstlich und verlieren die hygienischen Angewohnheiten. Manchmal werden auch Änderungen im Appetit beobachtet (erhöhter oder verminderter Appetit). Mit dem Fortschreiten der Erkrankung verstärken sich diese Symptome.

Einfluss der NCL-Erkrankung auf das Sehvermögen beim Tibet Terrier

Die Hunde haben eingeschränkte Sehfähigkeit bei schlechten Sehbedingungen und mit Fortschreiten der Krankheit auch bei klaren Sehbedingungen. Bei der klinischen Augenuntersuchung kann langsame fortschreitende Retinadegenration, die unterschiedlich bei den einzelnen Hunden ist, beobachtet werden. Bedeutende Funktionsbeschädigung der Netzhaut kann bei den betroffenen Tieren insbesondere in dem späten Stadium der Erkrankung beobachtet werden. Die Funktion der Stäbchen ist bis um 90 % bei NCL-betroffenen Hunden vermindert.

Die statistische Übersicht der CERF (Canine Eye Registration Foundation) für Tibet Terrier zeigt zwei separate Gipfel in der Erscheinung der Retinaprobleme. Der erste Gipfel erscheint ungefähr im Alter von 2 bis 3 Jahren und der zweite Gipfel beginnt im Alter von 5 bis 7 Jahren. Einige Augenärzte und Hundeeigentümer habe früher diese Änderungen als Progressive Retinaatrophie (PRA) bezeichnet. Aber die Studien zeigten, dass der spätere Ansatz der Retinaveränderungen wahrscheinlich die Neuronale Ceroid-Lipofuszinose (NCL), also ganz unterschiedliche genetische Erkrankung (Lionel F. Rubin et al. 1995) verursacht.

Erbgang

NCL wird autosomal rezessiv vererbt, d.h. dass sich die Krankheit nur bei Tieren, die das mutierte Allel von beiden Elternteilen vererben, entwickelt. Die Träger des mutierten Allels (Heterozygoten) sind klinisch gesund, aber übertragen diese Mutation auf seine Nachkommen. Bei Paarung von zwei Hezerozygoten werden theoretisch 25 % der Nachkommen ganz gesund, 50 % der nachkommen werde Träger der Mutation sein und 25 % vererben das mutierte Allel von seinen Eltern und werden an NCL leiden.

Zitation:

Farias, F.H.G., et al., A truncating mutation in ATP13A2 is responsible for adult-onset neuronal ceroid lipofuscinosis in Tibetan terriers, Neurobiol. Dis. (2011), doi:10.1016/j.nbd.2011.02.009

Late-Onset PRA Diagnoses in Tibetan Terriers, Probably CCL, A Different Genetic Condition,

Liz Hansen, Stuart F. Eckmann, Linda W. Bell (= "Major Inherited Eye Problems in Tibetan Terriers," by Lionel F. Rubin, VMD, which appears in the Tibetan Terrier Breeder's Manual, 1995, Tibetan Terrier Club of America) info z: The Veterinary Medical DataBases-VMDB/CERF

M.J. Daly, et al., GENEHUNTER 2.0-A complete linkage analysis system, Am. J. Hum. Genet. Suppl. 63 (1998) A286.

P. Gupta, et al., Disruption of PPT1 or PPT2 causes neuronal ceroid lipofuscinosis in knockout mice, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 98 (2001)13566-13571.

Liste der Hunderassen

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