Prüfung von Hunden: Furnishing RSPO2

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Durch RSPO2 Gen beeinflusstes Fell bei mehreren Hunderassen

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Markante Schnurrhaare und Augenbrauen, so genannten Furnishings

Improper coat (IC)

Shedding (Kombinationen von MC5R und RSPO2 Tests)

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Zu den grundlegenden morphologischen Unterschieden zwischen den Hunden von verschiedenen Rassen gehört eindeutig das Aussehen des Fells. 
Beim Hundefell werden drei Hauptmerkmale unterschieden:

  • Haarlänge - kurz/lang
  • Vorhandensein/Nichtvorhandensein von Locken
  • Vorhandensein/Nichtvorhandensein von Merkmalen: ausgeprägter Bart/Schnurrbart und Augenbraunen, charakteristisch für rauhaarige Hunde

Im 2009 hat Cadieu in Zusammenarbeit mit National Human Genome Research Institute (NIH) und vielen anderen Autoren einen Artikel mit den Ergebnissen der Erforschung von Genen, die am Phänotyp des Fells bei Hunden partizipieren, veröffentlicht.
In Zusammenhang mit dem Haartyp wurden verschiedene Genvarianten in den Genen RSPO2, FGF5 und KRT71 (encoding R-spondin-2, fibroblast growth factor-5 und keratin-71) gefunden, die zusammen die Hauptphänotype für Haare der reinrassigen Hunden vorstellen.

Tabelle (Cadieu et al. , 2009): Haarphänotyp und Genotyp

Haarphänotyp

FGF5

RSPO2

KRT71

kurze Haare

GG oder GT

11

CC oder CT*

drahte Haare

GG oder GT

22 oder 12

CC

drahte und lockige Haare

GG oder GT

22 oder 12

TT oder CT

lange Haare

TT

11

CC

lange Haare mit Zeichen

TT

22 oder 12

CC

lockige Haare

TT

11

TT oder CT

lockige Haare mit Zeichen

TT

22 oder 12

TT oder CT


* TT Genotyp wurde in dieser Kombination nicht gefunden, obwohl er wahrscheinlich auch den kurzhaarigen Phänotyp hervorruft.

Gemäß der Forschung tragen rauhaarige Rassen mit ausgeprägten Augenbraunen und ausgeprägtem Bart Insertion im RSPO2. Hunde, die Insertion im RSPO2 und auch die Genvariante c.451C>T KRT71 tragen, haben ähnliches Aussehen wie rauhaarige, aber das Fell ist länger und lockiger. Hunde mit langem Haar tragen Substitution c.284G>T im homozygoten Zustand im FGF5-Gen, wenn zu dieser Variante noch die Insertion im RSPO2 kommt, haben die Hunde einen ausgeprägten Bart und Augenbraunen und langes glattes Haar. Hunde mit Kombination der Genvarianten im FGF5 und KRT71 haben langes lockiges Haar. Es ist offensichtlich, dass das Haar länger sein muss, damit es lockig oder gekräuselt sein kann, und deswegen sind Rassen mit solchem Haar Homozygoten für c.284G>T im FGF5. Wenn bei der Rasse eine Kombination aller drei Genvarianten vorhanden ist, ist das Haar lang, lockig mit ausgeprägtem Bart und Augenbraunen. Keine dieser drei Varianten wurde bei grauen Wölfen oder bei Hunderassen, die nur kurzes Fell tragen, gefunden.

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Markante Schnurrhaare und Augenbrauen, so genannten Furnishings

Laut der Cadieu Forschung wurden für die RSPO2 Gen Untersuchungen sieben Hunderassen mit markanten Augenbraunen und „Bart" verwendet und es wurde Insertion 167 bp in UTR Region des RSPO2-Gens gefunden. Von 298 Hunden mit Furnishings wurde Insertion in homozygoter oder heterozygoter Form bei 297 Hunden gefunden und bei allen 406 geprüften Hunden ohne markante  Augenbrauen und Schnurrbart  war nur RSPO2 Gen ohne Insertion anwesend.

Die Furnishings werden dominant vererbt. Das bedeutet, dass ein Hund mit den ausgeprägten Furnishings eine Insertion im RSPO2 Gen auf einer oder beiden Allelen trägt. Ein Hund ohne Furnishings trägt zwei Wildtyp-Allelen ohne Anwesenheit einer Insertion im RSPO2 Gen.

Die Augenbraunen und Schnurrhaare sind bei folgenden Rassen erwünscht:

  • Brussels Griffon
  • Chinesischer Schopfhund
  • Dackel
  • Deutscher kurzhaariger Jagdhund
  • Irish Soft-Coated Wheaten Terrier

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Improper coat (IC)

Ferner kann sich die Insertion im RSPO2-Gen durch nicht standardmäßiges Fell bei einigen Hunderassen  - improper coat (IC) ausprägen. Zum Beispiel beim Portugiesischen Wasserhund und Bishon Havanese ist für den IC-Phänotyp die Anwesenheit eines Wildtyp-Allels verantwortlich. (Parker et al. 2010). Hunde mit IC sind homozygot für  das Wildtyp-Allel. Hunde mit normalem Fell tragen ein oder zwei Allels mit Insertion.

Nicht standardmäßiges durch RSPO2 bestimmtes Fellhaar wurde bei diesen Hunderassen gefunden:

  • Portugiesischer Wasserhund
  • Bishon Havanese
  • Havana silk dog
  • Labradoodle

Falsches Fell / Improper Coat (IC) wird autosomal rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass IC nur bei Hunden, die das Wildallel von beiden Elternteilen vererbt haben und sind für dieses Allel homozygot, vorkommt. Heterozygote Hunde (mit einem Wildallel und einem insertierten Allel) werden Träger ohne phänotypische IC-Zeichen. Bei Deckung von zwei Trägern werden im Wurf theoretisch 25% Nachkommen mit falschem Fell, 25 % werden Träger ohne phänotypische Zeichen und 50% der Nachkommen werden typisches Fell haben. Die genetische Prüfung entdeckt die etwaigen IC-Träger. Durch gezielte Auswahl kann man die Anwesenheit von Nachkommen mit IC vermeiden. Mit Bezug auf Erhaltung der genetischen Variabilität ist es nicht nötig die Heterozygoten aus der Zucht auszuscheiden.

Bei der Rasse Portugiesischer Wasserhund (PWD) gibt es zwei Haarvarietäten: gewelltes Haar (wavy) und gekräuseltes Haar (curly), wobei beide Varietäten zusammen gezüchtet werden. Das dichte Haar bedeckt gleichmäßig den ganzen Körper einschl. Gesicht, Kopf und Glieder. Aber im Rahmen der PWD-Rassen kann ein Hund geboren werden, beim welchen das vorausgesetzte Haarkleid nicht den Normen entspricht, dieses Phänomen ist als Improper Coat (IC) (falsches Fell) bekannt. Das IC-Phänomen bei PWD ist charakteristisch durch nicht standradgerechtes Fell mit kurzem Haar am Kopf, Gesicht und Gliedermaßen. Der ganze Körper ist mit eher dichtem, glattem bzw. leicht gewelltem Haar bedeckt. Die Portugiesische Wasserhunde mit dem Improper Coat werden wegen seinem Aussehen häufig mit dem glatthaarigen oder gewellten Retriever verglichen.

Obwohl IC bei PWD die Gesundheit der Hunden nicht gefährdet, stellt sie Probleme mit der Zücht, Ausstellung und gegebenenfalls mit dem Verkauf der Nachkommen vor, da diese Hunde den Rassenstandard nicht erfüllen. Im Gegensatz zu den PWD mit typischem Haar haben Hunde mit IC-Phänotyp eine Unterwolle und haaren sich, was für viele Züchter eine Beschränkung wegen möglicher allergischer Reaktion bedeuten kann. Die Häufigkeit des Auftretens vom wt-Allel wurde in der Amerikanischen PWD-Population aus zufällig ausgesuchten und genotypischen Proben auf 12 % ausgerechnet (Parker et al. 2010).

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Zitation:

Parker HG, Chase K, Cadieu E, Lark KG, Ostrander EA.: An insertion in the RSPO2 gene correlates with improper coat in the Portuguese water dog. J Hered. 2010 Sep-Oct;101(5):612-7.

Cadieu E, Neff M, Quignon P, Walsh K, Chase K, Parker HG, Vonholdt BM, Rhue A, Boyko A, Byers A, et al.: Coat variation in the domestic dog is governed by variants in three genes. 2009;326:150-153.

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